ARTHROSE Handgelenk

Das Handgelenk ist ein kompliziertes Gelenk , es hilft uns bei der präzisen Positionierung und Ausrichtung der Hand.
Ein gesundes Handgelenk erleichtert den Fingern das exakte Zugreifen.

Für handwerkliche und künstlerische Arbeiten ist eine gute Beweglichkeit im Handgelenk erforderlich. Noch wichtiger ist die Schmerzfreiheit und die Stabilität im Handgelenk.

Die Handwurzel – ein kompliziertes Labyrinth?

Das Handgelenk besteht aus 8 unterschiedlich geformten Handwurzelknochen. In den gelb markierten Bereichen sind sie von Knorpel überzogen und bilden hier gelenkige Verbindungen. Basis der Handwurzel sind die beiden langen Unterarm-Knochen Speiche und Elle (auch Radius und Ulna genannt). Schädigungen des Gelenk-Knorpels führen zu einer Arthrose, einem schmerzhaften Gelenk-Verschleiß.
Im Laufe des Lebens kommt es zu einer permanenten Abnutzung unserer Gelenke, beschleunigt wird dies zum Beispiel durch Unfälle oder durch rheumatische Erkrankungen. Hilfreich bei der Beurteilung der Qualität der Gelenkflächen ist eine Röntgenaufnahme, in Einzelfällen müssen Schichtuntersuchungen (Kernspin oder CT) oder eine Arthroskopie (Spiegelung) des Handgelenks durchgeführt werden. Häufig sind es Bandverletzungen, die infolge der Instabilität zu einer Arthrose im Handgelenk führen können, hier vor allem zwischen Speiche und Kahnbein.

ARTHROSE? GELENKVERSCHLEISS?

Auf dem Röntgenbild links (und auf der Schema-Zeichnung rechts) zeigt sich, wie sich das Kahnbein in die Speiche eingegraben hat. Hier ist kein Gelenkspalt mehr zu erkennen, auch nicht zwischen dem Mondbein und dem Kopfbein.

Wenn Knochen aufeinander reiben, resultieren entsprechende Schmerzen. Die gelb markierten Areale sind noch gut erhalten und können für die OP-Planung verwendet werden.

Operation

In diesem Fall empfiehlt sich eine Teilversteifung der Handwurzel (sogenannte mediocarpale Teilarthrodese)

Das Kahnbein wird entfernt (großer blauer Pfeil) und die übrige Handwurzel miteinander fusioniert.

Hierbei wird das Gelenk zwischen den beiden Handwurzel-Reihen gesäubert und mit Knochen aus der Speiche aufgefüllt
(kleiner blauer Pfeil).

Dann werden 4 bis 5 Drähte eingebracht, die die Handwurzel vorübergehend stabilisieren.

Fahrplan nach der Operation

2 Wochen Gipsschiene, dann Entfernung der Hautfäden und Anpassung eines geschlossenen Unterarm-Gipses ( meist aus Kunststoff ), die Finger sind hierbei immer frei beweglich, der Faustschluss muss komplett möglich sein !

6 Wochen nach der Operation Rö-Kontrolle ohne Gips, dann meist Anpassung einer Orthese mit Klettbändern, die zum Duschen abgenommen werden darf.

Voraussichtlich nach 8 – 9 Wochen Metallentfernung (Kurz-OP, hierbei werden die Drähte über kleine Hautschnitte entfernt, in Betäubung des Armes)

Dann über weitere 3-4 Wochen intensive Handtherapie und Übergang zur Vollbelastung.

Operations-Ergebnis

In aller Regel kann man mit einer fast vollständigen Schmerzfreiheit im Anschluss an diese Form der Teilversteifung rechnen, die Beweglichkeit (hinsichtlich Streckung und Beugung) ist auf durchschnittlich insgesamt 60° reduziert. Ebenfalls vermindert ist die Kraft in der Hand. Die Beweglichkeit der Finger und die Drehung im Handgelenk bleiben unbehindert.

Beugung im Handgelenk nach Teilversteifung ca. 30° möglich

Streckung im Handgelenk nach Teilversteifung ca. 30° möglich
(Abweichungen hiervon sind im Einzelfall durchaus möglich.)

Arthroskopie des Handgelenkes

Links: Blick in ein intaktes Gelenk, hier sind weißliche Knorpelflächen erkennbar.

Rechts: Blick in ein zerstörtes Arthrose-Gelenk, hier ist kein Knorpel mehr vorhanden, Knochen reibt auf Knochen.