Arthrose ist auch an der Hand ein häufiges Phänomen. Arthrosen verändern das äußere Erscheinungsbild der gesamten Hand, sind häufig schmerzhaft und stören die Greiffunktion.
Für die grün markierten Gelenke existieren Erfolg versprechende operative Behandlungsmethoden.
Bei Gelenkschäden an den rot markierten Gelenken sollte eher abgewartet werden und zunächst die nicht-operativen Behandlungsmethoden ausgeschöpft werden.
Selbstverständlich können abgenutzte Gelenke nicht in ihrer ursprünglichen anatomischen Form wiederhergestellt werden. Es gibt allerdings jeweils sehr verschiedenartige OP-Methoden
Für den Daumen herrschen natürliche eigene Gesetze.
Der Daumen ist der „BOSS“.
Er hat eine gewisse Sonderstellung in der Reihe der Finger,
er steht zu den sogenannten Langfingern in einer Oppositions-Stellung als stabiles Gegenüber.
Wichtig am Daumen ist nicht ein maximales Bewegungsausmaß, sondern eine schmerzfreie Stabilität. Dies muss man bei der Wahl des Operationsverfahrens berücksichtigen.
Diagnose
Gelenkflächen bestehen normalerweise aus 2 zu einander passenden Knorpelflächen, Gesunde Gelenke zeigen zwischen den knöchernen Anteilen einen gleichmäßigen Gelenkspalt, der nicht mit Luft, sondern mit Knorpel gefüllt ist. (s. weiße Pfeile – Knorpel lässt sich auf dem Röntgenbild nicht direkt darstellen) Wenn der Knorpel an Substanz verliert und sich ein Gelenkverschleiß (Arthrose) entwickelt, dann ist der Spalt entsprechend kleiner.
Schließlich kann im Extremfall Knochen auf Knochen reiben. Dies ist in der Regel mit entsprechenden Schmerzen verbunden. Im weiteren ist dann auch von außen eine Verformung des Fingers erkennbar. An den Endgelenken spricht man von der Heberden-Arthrose, an den Mittelgelenken von der Bouchard-Arthrose. Der alleinige Befall der Endgelenke ist meistens nicht rheumatischer Herkunft, sondern vererbt.
Therapie
Bezüglich der Therapie der Arthrose bestehen unterschiedliche Erwartungen. Das Gelenk sollte möglichst schmerzfrei, beweglich und formschön sein. Diese Anforderungen lassen sich nicht immer realisieren. Im folgenden werden die unterschiedlichen Op-Methoden dargestellt.
Prinzipiell gibt es folgende OP-Methoden:
1. Die Denervation der zerstörten Gelenke, hierbei werden die Schmerzfasern der Gelenkkapsel durchtrennt, um eine Schmerzreduktion bei erhaltener Beweglichkeit zu erreichen (= isolierte Nervendurchtrennung um die Gelenke herum) meist in Kombination mit einer Gelenkschleimhaut-Entfernung (sog. Synovialektomie)
2. Endoprothetischer Gelenkersatz (Kunstgelenk)
3. Gelenkentfernung mit Ersatz durch Kapsel-Gewebe (sog. Arthroplastik)
4. Versteifungs-Operation, sogenannte Arthrodese
Therapie der Arthrose der Endgelenke
In der fortgeschrittenen Phase: An den Endgelenken besteht die Möglichkeit der Versteifungs-Operation (sog. Arthrodese).
Nachbehandlung: Nach einer Versteifung eines Finger-Endgelenkes wurden früher Gipsverbände über 6 Wochen angelegt. Durch die Verwendung von stabilen Titan-Schrauben (sogenannte Herbert-Schrauben) kann heutzutage völlig gipsfrei nachbehandelt werden. Rasch können so die Nachbargelenke wieder beübt werden. Mit völliger Schmerzfreiheit ist trotzdem erst nach 8-10 Wochen zur rechnen, zumal die Schraube von der Fingerspitze her eingebracht wird und an dieser Stelle zu einer länger dauernden Überempfindlichkeit führen kann.
Wie ist die Beweglichkeit nach einer Versteifung eines Finger – Endgelenks?
Es besteht noch eine erstaunlich gute Gesamtbeweglichkeit des Fingers. Das Grund- und Mittelgelenk ist weiterhin frei beweglich, das Endgelenk bleibt in einer leichten Beugestellung versteift, der komplette Faustschluss ist nicht mehr ganz möglich.
Die folgenden Bilder zeigen die Situation nach Endgelenkversteifung. Die gelben Pfeile deuten auf das versteifte Endgelenk. Die eingebrachte Schraube ist von außen nicht erkennbar, sie muss in aller Regel nicht mehr entfernt werden.
Therapie der Arthrose der Mittelgelenke und Grundgelenke
An diesen Gelenken sollten Operationsverfahren gewählt werden, die möglichst viel Beweglichkeit erhalten. Wir favorisieren an den Mittelgelenken den Ersatz der aufgebrauchten Gelenkflächen durch Einsetzen von Capflex-Prothesen der Firma Martin.
Diese sind Titan-beschichtet, können im Knochen gut einheilen und gewährleitsen in der Regel eine gute und schmerzfreie Beweglichkeit.
https://www.klsmartin.com/de/produkte/implantate-hand/endoprothetik/capflex/