Gicht und Rheuma

Eine Vielzahl von entzündlichen und rheumatischen Erkrankungen können zu Schädigungen an den Gelenken der Hand führen.

Arthritis – Arthrose

Man unterscheidet zwischen einem akuten Entzündungsschub an einem Gelenk und spricht von einer Arthritis und einer chronischen Schädigung der Gelenkflächen im Sinne von Arthrose.

Gicht – Arthritis

Die Gicht ist eine Stoffwechselserkrankung, bei der die Harnsäure im Blut erhöht ist und es zu schmerzhaften Entzündungen der Gelenke kommen kann. Häufig ist das Großzehengrundgelenk betroffen(sog. Podagra), nicht selten auch die Gelenke an der Hand. Hierbei kommt es zur schmerzhaften Ablagerung von Harnsäurekristallen um die Gelenke herum. Die Störung betrifft den sog. Purin-Stoffwechsel, wobei auch schwere Störungen der Nierenfunktionen auftreten können.

Bei diesem Patienten findet sich eine hochschmerzhafte Schwellung an der rechten Hand. Eine Vielzahl von entzündlich-rheumatischen Gelenkentzündungen können ein derartiges Bild verursachen.Auch an akut-eitrige Gelenk-Infekte muss man denken, diese müssten einer raschen operativen Eröffnung zugeführt werden. Die Untersuchung der Harnsäure-Werte und Entzündungs-Parameter im Blut (HS, CRP, Blutsenkung, Leukos) führt zur richtigen Diagnose. Bei diesem Patienten war bereits eine langjährige Gicht bekannt. Die entsprechende medikamentöse und diätetische Behandlung hatte der Patient selbst abgesetzt. Purin-haltige Lebensmittel (Fleisch/Innereien/bestimmte Fischarten/Hülsenfrüchte) und Alkoholkonsum können zu einer Erhöhung der Harnsäure-Werte führen und somit zum Gichtanfall.
Nach 3 tägiger medikamentöser Therapie und Ruhigstellung in einer Gipsschiene mit wiederholter Kühlung des Handrückens waren die Beschwerden komplett rückläufig.

Im Akutfall kommen NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika) wie z.B. Diclofenac oder Ibuprofen zur Anwendung. Sehr wirksam sind auch orale und intramuskulär verabreichte Cortison-Präparate. Colchicin ist ebenfalls sehr wirksam, jedoch wegen seiner Nebenwirkungen eher 2. Wahl.

Bei der chronischen Form ist der Inhaltsstoff Allopurinol sehr gängig.

Allerdings scheint eine konsequente diätetische Therapie diese Medikamente überflüssig zu machen: www.ernaehrung.de

Operative Maßnahmen sind selten erforderlich. Wenn Harnsäure-Ablagerungen an den Gelenken ( sog. Gicht-Tophi ) zu perforieren drohen oder zu deutlichen Verformungen der Gelenke führen, können diese im Einzelfall operativ entfernt werden.