Knochenbrüche (Frakturen) an Fingern und Mittelhand

Wir bieten…

…die Ausschöpfung aller konservativer Therapieformen (um eine OP zu vermeiden)…eine qualitativ hochwertige Röntgen-Diagnostik (digitale Technik)…eine rasche Behandlung von frischen Knochenbrüchen an der Hand (ambulant oder stationär) mit modernsten Osteosynthese-Materialien aus Titanmit schonenden Anästhesie-Verfahren (Plexus-Anästhesie des Armes mit Ultraschall-Technik)
mit Unterstützung von hochwertiger Röntgen-Bildwandler-Technik im OP (Fa. Ziehm Modell Solo) und rascher anschließender Mobilisierung durch unsere Partner in der Ergotherapie.

Die Bezeichnung Osteosynthese meint die operative Zusammenfügung von Knochen. Die Behandlung von Knochenbrüchen an der Hand ist sehr anspruchsvoll und verlangt sehr viel Erfahrung. Zunächst muss die optimale Therapieentscheidung zwischen operativ und konservativ getroffen werden.

Wann sollte operiert werden?

Zwingende Indikationen zur Operation sind in der Regel

  • Knochenbrüche mit Eröffnung der Weichteile
  • mit Gelenkbeteiligung, d.h. mit Unterbrechung der Gelenkflächen, v.a. bei Stufenbildung
  • Rotationsfehler/offensichtliche Drehfehler
Das Foto links zeigt einen nicht tolerablen Achsfehler des Kleinfingers, rechts ein anderer Patient mit einem Drehfehler des Ringfingers. Es empfiehlt sich jeweils die Wiederherstellung der korrekten Achsausrichtung der Finger mittels Operation.

Technik

Drähte, Schrauben, Platten sollten sehr schonend eingebracht werden.

Vorsicht…
…ist allerdings z.B. bei Verplattungen der Grundglieder geboten. Hier können große Implantate zu einer Verklebung der Strecksehnen führen. Nach einer operativen Stabilisierung einer Finger-Fraktur sollte eine gipsfreie Nachbehandlung möglich sein. Nur so ist ein gutes funktionelles Ergebnis möglich.

Fallbeispiel

Fraktur Grundglied li. Mittelfinger mit Drehfehler – links die Situation vor der Operation – rechts 5 Tage nach der Operation.

Sofort nach der Operation muss mit Anleitung durch den Operateur mit Bewegungsübungen begonnen werden. Eingeblendet ist das Röntgenbild nach Verschraubung und Verplattung. Das Nahtmaterial ist noch nicht entfernt. Die Wunde muss immer mit einem dünnen Verband bedeckt sein. Trotz bzw. gerade wegen der Schwellneigung muss der Finger beübt werden, um eine Verklebung der Sehnen mit der Titan-Platte zu verhindern.
Die aktive Streckung des Fingers ist von Anfang an ebenso wichtig!
Unterstützt werden die Patienten durch eine handtherapeutische Übungsbehandlung. Eine Gipsbehandlung ist nach einer Verplattung nicht erforderlich, würde im Gegenteil zu einer Einsteifung des Fingers führen!
Diese noch etwas unästhetischen Bilder sollen alle Patienten dazu motivieren, rasch nach der Operation wieder die Finger zu trainieren, sofern dies die Stabilität der eingebrachten Platten oder Schrauben zulässt.
Am Fingerendglied gibt es relativ häufig die sogenannten „knöchernen Strecksehnen-Ausrisse“.
Hierbei ist die Strecksehne zusammen mit einem Knochenstück am Endglied abgebrochen. Hier sollte operiert werden, falls eine Gelenkstufe von 1-2 mm vorliegt oder falls das Knochenstück deutlich verschoben ist. In letzter Zeit ist man hier zurückhaltender mit operativen Maßnahmen.

Nach Diagnosestellung mittels Röntgen kann man hier noch eine seitliche Aufnahme in maximaler Streckung (bei angelegter Kunststoff-Schiene, sog. Stak´sche Schiene) machen. Wenn sich dann das Bruchstück besser anlegt, so dass die Gelenklinie wiederhergestellt ist, kann auf eine Operation verzichtet werden, auch wenn wie hier der Knochen etwas ausgezogen wirkt und man mit einem Streckdefizit von ca. 10-15° im Endgelenk rechnen muss.


Anders verhält es sich bei Trümmersituationen am Endglied, wie bei diesem Beispiel, wobei hier der beugeseitige Knochen samt Ansatz der Beugesehne auseinandergebrochen sind. Hier muss man operativ stabilisieren und wieder Ordnung schaffen – Verplattung durch die Fingerbeere und frühfunktionelle Nachbehandlung.