„Mami Daumen“

TVS de Quervain (Tendovaginosis stenosans de Quervain/ „Mami Daumen“)

Hierbei handelt es sich um eine Sehnenscheiden-Entzündung des 1. Strecksehnenfaches, die nach Herrn Fritz de Quervain (1895) benannt wurde. Durch längeres Abspreizen des Daumens kommt es zu einer Stress-Reaktion im 1. Strecksehnenfach mit Entzündung der Strecksehnen zum Daumen. Dies ist vor allem bei Müttern mit kleinen Kindern, die ihre Kinder noch tragen und heben müssen, der Fall. Aber auch andere können von einer Überlastung der Daumen-Strecker betroffen sein. Nicht immer kann man nachvollziehen, welche stereotypen Bewegungsmuster zu der Schmerz-Situation geführt haben.

Permanentes Abspreizen des Daumens führt zu einer Entzündung im 1. Strecksehnenfach. Deutlich ist die Verdickung über der Speiche am Handgelenk zu erkennen. Dort ist auch das Druckschmerz-Maximum.

Die Diagnose wird aufgrund der klinischen Untersuchung gestellt, eine MRT-Untersuchung ist hierfür nicht erforderlich, allenfalls eine orientierende Röntgenaufnahme des Handgelenkes, mit der man andere Schädigungen ausschließen möchte.

Therapie

Wie bei anderen Sehnenscheidenentzündungen auch versucht man zunächst sich andere Greiftechniken anzugewöhnen, sofern man weiß was man falsch gemacht hat…als nächstes kann man mit handtherapeutischer Unterstützung diesen Bereich ausmassieren und Dehnungsübungen in die andere Richtung, d.h. nach unten, in die Beugerichtung des Daumens durchführen. Des Weiteren kann man stundenweise den Daumen mit einer Orthese oder Gipsschiene ruhigstellen (über 2 – 3 Wochen). Zusätzlich ist in den meisten Fällen eine Cortison-Injektion in das Sehnenfach sehr hilfreich.
Wenn all dies zu keiner Änderung führt, besteht die Möglichkeit der Operation. Hierbei wird über einen kleinen Schnitt das Sehnenfach eröffnet und die Strecksehnen gelöst. Anschließend muss der Daumen und das Handgelenk sofort wieder bewegt und beübt werden. Die Erfolgsaussichten sind hoch.