OP-Vorbereitung

Ein gutes Operationsergebnis setzt eine perfekte Operationsvorbereitung und Nachbehandlung voraus.

Bereits die Wahl des passenden Operations-Zeitpunktes ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Priorität haben natürlich zunächst medizinische Gesichtspunkte. Hier unterscheidet man in erster Linie zwischen akuten und chronischen Erkrankungen. Frische Knochenbrüche oder Bandverletzungen unterliegen einer anderen Dringlichkeit als beispielsweise seit mehreren Jahren bestehende Gelenkschäden. Aber auch frische Verletzungen wollen gut terminiert sein. Denn welche Hand möchte schon in der Phase der stärksten Schwellung (2. – 5. Tag) eine erneute Verletzung durch eine Operation erleiden?

Darüber hinaus müssen die meisten Patienten den OP- Termin mit dem Arbeitgeber, der Familie und den eigenen Urlaubsplänen abstimmen. Zur OP-Vorbereitung gehört auch die Berücksichtigung von Vorerkrankungen und Medikamenten-Einnahme. Gerinnungshemmende Medikamente (Aspirin / ASS / Plavix etc.) müssen – in Abstimmung mit dem Hausarzt oder Internisten – mindestens 1 Woche vorher abgesetzt werden. Sollten schwerwiegende Erkrankungen in der Vorgeschichte eine lückenlose Einnahme der o.g. Blutverdünnung ratsam erscheinen lassen, können wir – nach Rücksprache – die meisten handchirurgischen Eingriffe auch unter Beibehaltung dieser Medikation durchführen. Natürlich ist dann das Nachblutungs-Risiko etwas erhöht.

Marcumar muss abgesetzt und in den meisten Fällen auf Heparin umgesetzt werden, hierzu sind Bluttests beim Hausarzt erforderlich. Bestimmte Zucker-Medikamente, wie Metformin, sollten 3 Tage vorher abgesetzt werden. Diabetiker werden zu Beginn des OP-Programms operiert, um die Dauer der Nüchtern-Phase zu reduzieren.

Alle Operationen erfordern eine hausärztliche Untersuchung hinsichtlich der Narkosefähigkeit. Hierzu gehört die körperliche Untersuchung und abhängig vom Alter des Patienten eine Blutuntersuchung, evtl. EKG und Röntgen-Thorax. Diese Untersuchungsbefunde müssen zum Narkosegespräch mitgebracht werden (bei ambulanten Operationen am Operationstag und bei belegärztlichen Operationen in der Sana-Klinik am Vortag, meist Sonntag-Abend um 17 Uhr).

Wichtig sind auch gute Hautverhältnisse. Bei Schürfen oder Kratzern im OP-Gebiet muss in den meisten Fällen die Operation verschoben werden. Hier ist das Infektionsrisiko erhöht, da derartige Hautläsionen von Bakterien besiedelt sind. Sollte es zu einer versehentlichen Hautverletzung (z.B. bei Gartenarbeiten) in den Tagen vor der Operation kommen, sollten Sie sich mit Ihrem Operateur in Verbindung setzen, dieser muss dann entscheiden, ob die OP verschoben werden muss.

Zur OP-Vorbereitung gehört natürlich auch die Information des Patienten über die genauen Details der Operation und über die Art und Dauer der Nachbehandlung. Wie lange muss Gips getragen werden, wann kann man wieder mit dem Auto fahren, wie häufig ist eine Vorstellung beim Arzt erforderlich, kann der Hausarzt zumindest einen Teil der Nachbehandlung übernehmen, sind Folge Operationen ( z.B. Metallentfernungen) vorgesehen und wie sind die allgemeinen Erfolgsaussichten des Eingriffs?


Die meisten Eingriffe können in einer PLEXUS-ANÄSTHESIE (d.h. in einer Betäubung des Armes) durchgeführt werden. Hierbei erfolgt eine Injektion in der Achselhöhle, wobei der Nerv schonend mittels hochauflösendem Ultraschall dargestellt wird. Wichtig für eine gute Sicht des Operateurs ist die Blutleere. Hierzu wird unmittelbar vor der Operation der Arm blutleer gemacht.

Dazu wird der Arm mit einer Gummirolle vom Handgelenk bis zum Oberarm ausgerollt. Auf diese Weise wird sämtliches Blut vom Arm in den restlichen Körper verschoben.

Dies ist durch die Betäubung des Armes schmerzfrei möglich.

Dann wird die Manschette am Oberarm aufgepumpt und die Gummi-Rolle wieder entfernt und so die Blutleere während der Operation aufrecht erhalten.