Ski-Daumen (= Ruptur des ulnaren Kollateralbandes am Daumengrundgelenk = Riss des ellenseitigen Seitenbandes am Daumengrundgelenk)

Diagnose
Bei der klinischen Überprüfung des Daumengrundgelenkes (s. Foto oben) lässt sich eine vermehrte Aufklappbarkeit des Daumengrundgelenkes feststellen. Dies geschieht im Seitenvergleich, evtl. unter dem Röntgen-Bildverstärker und bei starker Schmerzhaftigkeit evtl. in lokaler Betäubung des Daumens. Bei bestimmten Grenzfällen ist diese Stabilitäts-Beurteilung nicht ganz einfach und von der Erfahrung des Untersuchers abhängig.Vor der Stabilitätsprüfung sollte eine Röntgen-Untersuchung erfolgen, um eine Verletzung des Knochens auszuschließen.



Therapie
Diese Sehnenplatte verhindert somit, dass das abgerissene Bandende sich wieder an die Abrisstelle an der Grundgliedbasis anlegen und dort anheilen kann. Im Falle einer derartigen Rissform muss zwangsläufig operiert werden, andernfalls kommt es beim konservativen Therapieversuch mit alleiniger Gipsruhigstellung nicht zu einer Bandheilung. Es verbliebe somit eine Instabilität am Daumengrundgelenk. Wie lässt sich also eine Stener-Läsion feststellen oder ausschließen? Entweder durch eine hochauflösende Ultraschall-Untersuchung oder durch eine qualitativ hochwertige Kernspin-Untersuchung oder durch die operative Exploration dieser Region.



5 Wochen Daumengips. Um eine Einsteifung des Daumengrundgelenkes zu verhindern, sollte das Gelenk vom Arzt wöchentlich vorsichtig durchbewegt werden. Nach 5 Wochen muss der Daumen ergotherapeutisch beübt werden. Die volle Belastbarkeit ist oft erst nach 8-10 Wochen erreicht. Restbeschwerden können bis zu ein halbes Jahr anhalten.
Der „knöcherne Skidaumen“
Durch einen knöchernen Abriss des Seitenbandes kann ebenfalls eine instabile Situation am Daumen-Grundgelenk entstehen. Auf dem Röntgenbild kann man hier einen Knochenbruch an der Daumenbasis erkennen.

Diese werden nach knöcherner Einheilung (in der Regel nach ca. 6 Wochen) wieder entfernt. Anschließend muss der Daumen „remobilisert“ werden, um seine ursprüngliche Beweglichkeit wieder zu erlangen. Mit Einbußen in der Beweglichkeit ist häufig zu rechnen. Wichtig ist allerdings die absolute Wiederherstellung der Bandstabilität.Bei größeren Bruckstücken kann auch eine Verschraubung durchgeführt werden.

Bei ausbleibender Bandheilung
Wenn es nicht zu einer stabilen Ausheilung der Bandverletzung kommt, besteht die Möglichkeit der Bandplastik.Hierbei wird als Bandersatz eine Sehne vom Unterarm entnommen und über mehrere Bohrkanäle am Daumen eingesetzt.Die Alternative wäre eine Versteifung des Grundgelenkes. Auch hierdurch könnte man die Funktion des Daumens im Vergleich zu einer störenden Instabilität deutlich verbessern.